Düsseldorf. Wenn die Düsseldorfer Jonges, Bauherrin FRANKONIA Eurobau und Künstler Bert Gerresheim im Schulterschluss einer legendären Düsseldorfer Kunstpatronin ein Denkmal setzen, ist dies nicht automatisch ein kulturhistorisches Ereignis. In diesem Falle jedoch schon. Mit der Enthüllung des Mutter-Ey-Denkmals am heutigen 25. September auf dem neu geschaffenen Mutter-Ey-Platz an der Neubrückstraße vor dem Andreas Quartier ist ein bedeutendes Kapitel städtischer Kunstgeschichte gewürdigt worden. In Anwesenheit des Düsseldorfer Oberbürgermeisters und einer Vielzahl prominenter Gäste wurde die 2,5 Meter hohe und 800 Kilogramm schwere Bronze-Statue feierlich der Öffentlichkeit übergeben.
Schenkung an die Stadt
Initiiert wurde das Denkmal-Projekt von den „Düsseldorfer Jonges“, dem größten Heimatverein Deutschlands. Die Mutter-Ey-Skulptur ist ein Geschenk von Uwe Schmitz, CEO der FRANKONIA Eurobau AG und Bauherr des Andreas Quartier. Gestaltet wurde die bronzene Skulptur vom Düsseldorfer Bildhauer Bert Gerresheim, der Johanna Ey noch persönlich kannte und dem ihre hingabevolle, mütterliche Affinität zu Nachwuchskünstlern selbst zuteil wurde. Sie war es, die ihn als Zwölfjähriger darin bestärkte, Künstler zu werden und bei seinen Eltern vorsprach.
Gedenken an die Förderin von Dix, Ernst und Co
Die Kulturmetropole Düsseldorf gedenkt damit der großen „Mutter“ Johanna Ey (1864 - 1947), die von 1907 an in der Altstadt an der Ratinger Straße 45 eine kleine Bäckerei unterhielt. In ihrer sogenannten „Kaffeebude“ trafen sich junge, zumeist mittellose Künstler, die von Mutter Ey beköstigt und bemuttert wurden. Im Gegenzug erhielt sie oftmals Bilder und Zeichnungen der jungen Kunstschaffenden, die damit ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen wollten. Im Jahre 1911 eröffnete Mutter Ey eine Galerie, welche mit den Namen zahlreicher Künstler verbunden ist, darunter Otto Dix, Max Ernst und Otto Pankok.
Der Mutter Ey ein Café & eine Galerie
In wenigen Wochen eröffnet gleich neben dem Denkmal das Mutter Ey Café & Galerie im Andreas Quartier. Es orientiert sich räumlich hin zum neu geschaffenen Mutter-Ey-Platz und zur K20 Kunstsammlung NRW am Grabbeplatz. Das moderne, mit viel Glas gestaltete Café erstreckt sich über zwei Etagen: unten der Gastraum und darüber die Galerie, die zu regelmäßigen Kunstaktionen einlädt und in der Studierende der Kunstakademie in wechselnden Ausstellungen ihre Werke zeigen. Café-Betreiber Thorsten Neumann bietet eine reichhaltige, von lokalen Lieferanten geprägte Speise- und Getränkeauswahl. Gemeinsam mit dem Düsseldorfer Kult-Bäcker Josef Hinkel zum Beispiel hat er eigens für seine Kunst-Gastronomie das „Mutter Ey Brot“ entwickelt. Der Aktionskünstler HA Schult kreierte für den Eingangsbereich des Cafés ein Kunstwerk „Mutter Ey“, außerdem kuratiert er auch die Galerie in der ersten Etage. „Uns ist es als Betreiber wichtig,“ so Thorsten Neumann, „dass sich Kunstinteressierte und Künstler bei uns wohlfühlen und ein bisschen vom Mythos Mutter Ey spüren können.“
Das Mutter-Ey-Denkmal markiert den Eingang Neubrückstraße zum Andreas Quartier, dem neuen Stadtquartier im historischen Kern Düsseldorfs auf dem Areal des ehemaligen Land- und Amtsgerichts. Das von FRANKONIA Eurobau entwickelte Innenstadt-Projekt verbindet Stadtwohnen, modernes Arbeiten, Ausgehen und 5-Sterne-Übernachten unter Einbezug von Kunst und Kultur.