Das Stadtmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf präsentiert zum dritten Mal nach 2006 und 2010 die Ausstellung "Auszeichnung guter Bauten". Mit ihr wird die langjährige und erfolgreiche Kooperation mit dem BDA Düsseldorf e.V. zu den Themen Architektur, Städtebau und Stadtentwicklung fortgesetzt.
Einer der ausgezeichneten Bauten: Das Haus G., ein Einfamilienhaus-Neubau in Düsseldorf.
Bauten von unterschiedlichem Volumen und mit unterschiedlichsten Aufgabenstellungen, die in den vergangenen vier Jahren fertig gestellt wurden, haben sich im Rahmen dieser Ausstellung der Bewertung einer Wettbewerbsjury gestellt, die nun die herausragendsten Objekte auszeichnete. Dabei ging es nicht um die Größe des Gebäudes oder gar das Budget, sondern vor allem um das Konzept, die Ausführung innerhalb der eigenen Zielsetzung und um die Einzigartigkeit.
Ebenfalls prämiert: Das Luise-Nolte-Familienzentrum und Diakonie-Institut der Diakonie Düsseldorf.
Die Jury tagte bereits Ende Mai und hat - trotz der großen Vielfalt und Qualität der einzelnen Objekte der über 60 Wettbewerbsteilnehmer - zu einem Konsenz gefunden. Am Abend des 22. Augusts wurden im Stadtmuseum fünf Auszeichnungen und fünf Anerkennungen vergeben.
Ausgezeichnet wurden:
- das Haus G. in Düsseldorf, bei dem es sich um den Neubau eines Einfamilienhauses handelt, das sich von außen durch die Anpassung an die Umgebung, aber gleichzeitig durch herausragende Farbgebung und monolithische Form auszeichnet und von innen durch großzügige, offen gestaltete Räume charakterisiert wird
- eine Kindertagesstätte in Heiligenhaus, bei der sich drei Kinderhäuser und ein Verwaltungsbauteil um einen hellen Innenhof gruppieren. Dabei passt gerade die helle und zugleich geschützte Gestaltung sowie die großzügige Verwendung des Materials Holz zur Funktion und trägt zum Wohlbefinden der Nutzer bei
- die O.A.S.E., Fachbibliothek Medizin, in Düsseldorf, bei der es sich um einen Neubau handelt und die in einem demokratischen Prozess mit der Studentengemeinschaft entworfen wurde. Ebenso vielfältig und auf die Bedürfnisse abgestimmt ist das turmähnliche Gebäude: Es bietet Platz für Lese- und Ausleihflächen, intime Arbeits- und Lernräume, offene Aufenthalts- und Veranstaltungsflächen, eine Cafeteria und eine Dachterrasse mit Blick über den Universitätscampus
- das Luise-Nolte-Familienzentrum und Diakonie-Institut der Diakonie Düsseldorf, dessen Neubau mit den vorhandenen Gebäuden der Jugendhilfe aus den 50er-Jahren ein Ensemble bildet. Es schließt das Grundstück zur Straße hin ab und schafft einen beruhigten Innenbereich, wohingegen der Besucher im Inneren eine helle und freundliche Atmosphäre vorfindet, die insbesondere im Eingangsbereich, wo die Geschosse durch die runde Galerie miteinander verbunden sind, durch die offene Bauweise überzeugt
- das Düsseldorfer Schauspielhaus, bei dem eine Sanierung des Großen Hauses, des Zuschauerraums und des Foyers vorgenommen wurde. Unter anderem wurde, um die akustische Qualität zu verbessern, der Hauptraum in der Längsachse verkleinert. Herausragend ist hier die Leistung, sich als individueller Architekt zurückzunehmen und sich mit dem Werk eines Anderen (in diesem Fall von Bernhard Pfau) auseinander zu setzten, dieses neu zu interpretieren und an neue Anforderungen anzupassen beziehungsweise zu optimieren.
Auch eine Kindertagesstätte in Heiligenhaus wurde geehrt.
Fünf weitere Objekte erhielten eine Anerkennung:
- Monastere - Familiäres Wohnen in Geborgenheit, Düsseldorf
- Gemeindezentrum an der Alten Kirche, Heiligenhaus
- Haus Radong, Meerbusch, Umbau eines alten Schweinestalls zur Büronutzung
- Ev. Gemeindezentrum Gerresheim, Düsseldorf, Neu- und Umgestaltung
- Schulz & Sohn Chemie, Düsseldorf, Abfüllbetrieb mit Laborgebäude und Büros
Der BDA-Preis ist ein Preis, der die kreative Arbeit der Architekten, zugleich aber auch die Initiative der Bauherren auszeichnet. Mit der Prämierung will der BDA einen Beitrag zur Förderung des öffentlichen Bewusstseins für Qualität im Planungs- und Bauprozess leisten und Qualitätsmaßstäbe in der zeitgenössischen Architektur aufzeigen. Daher war es auch wichtig, die Meinungen der Besucherinnen und Besucher einzuholen, die im Stadtmuseum die Möglichkeit bekommen haben, für das von ihnen bevorzugte Objekt zu stimmen. Diese Möglichkeit ist fleißig genutzt worden. Der Publikumspreis ging an die Betriebskindertagesstätte Metro Sternchen III, Düsseldorf (Architekt: Dipl.-Ing. Marc Eller, Bauherr: Metro Group Facility Managment GmbH).
Ein weiterer Preis ging an die O.A.S.E. - die Fachbibliothek Medizin in Düsseldorf.
Neben der eigentlichen Preisverleihung wurde am Freitagabend zudem die Erweiterung der Ausstellung durch ausgesuchte Objekte der "Auszeichnung guter Bauten" vergangener Jahre eröffnet. Auf diese Weise ermöglicht die Ausstellung nun auch einen Vergleich der regionalen Architekturentwicklung der vergangenen zehn Jahre. Die Ausstellung wird noch bis zum 12. Oktober im Stadtmuseum, Berger Allee 2, präsentiert.
Ausgezeichnet wurde auch die Sanierung des Düsseldorfer Schauspielhauses, hier ein Blick auf die Bühne.
(25. August 2014)