Auf etwa 694 Mio. Euro summierte sich das Gewerbeimmobilientransaktionsvolumen in Düsseldorf im 1. Halbjahr des laufenden Jahres, was einem Rückgang um 43 % gegenüber dem Wert des Vorjahres entspricht. In den letzten zwölf Monaten wurden damit etwa 1,3 Mrd. Euro in Düsseldorfer Gewerbeimmobilien investiert (- 10 % ggü. Q1-2015). „Der Düsseldorfer Markt präsentierte sich im bisherigen Jahresverlauf sehr viel kleinteiliger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, weil großvolumige Core-Produkte nicht mehr im Markt sind“, begründet Stefan Mellies, Director und bei Savills verantwortlich für das Investmentgeschäft in Düsseldorf, den Umsatzrückgang. „Gleichzeitig beobachten wir ein nach wie vor außerordentlich starkes Investoreninteresse am Standort Düsseldorf, so dass Käufer zunehmend bereit sind ihre Investmentprofile aufzuweichen und verstärkt in B-Lagen zu investieren“, führt Mellies weiter aus.
Mit einem Transaktionsvolumen von rund 330 Mio. Euro entfielen 48 % und damit der größte Teil des Umsatzes auf Büroimmobilien. Auf dem zweiten Rang folgen Einzelhandelsobjekte mit einem Volumen von etwa 210 Mio. Euro bzw. einem Anteil von 30 %, was jedoch fast komplett den drei Warenhäusern aus der Kaufhof-Übernahme zuzurechnen ist. „Im bisherigen Jahresverlauf konzentrierte sich das Investmentgeschehen vor allem auf Lagen außerhalb der Innenstadt“, beobachtet Mellies und ergänzt „Durch den Mangel an Core-Objekten sowie an innerstädtischen Produkten jeglicher Art und Güte sind viele Investoren bereit, auf Opportunitäten in B-Lagen auszuweichen und dort auch zunehmend höhere Faktoren zu akzeptieren“. Die Düsseldorfer B-Lagen profitieren somit einerseits von der Ausweitung der Investmentprofile auf ABBA-Strategien sowie andererseits von den robusten Fundamentaldaten Düsseldorfs und Deutschlands. „Insbesondere ausländische Investoren haben weiterhin ungebrochenes Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Deutschland und können in Städten wie Düsseldorf im internationalen Vergleich immer noch hohe Renditen erzielen“, konstatiert Andreas Wende, COO und Head of Investment Germany bei Savills. Dementsprechend zeichneten ausländische Investoren für etwa zwei Drittel des Transaktionsvolumens verantwortlich. Für den weiteren Jahresverlauf ist zu erwarten, dass das überdurchschnittliche Ergebnis des Vorjahres nicht ganz erreicht werden kann und das Transaktionsvolumen sich wahrscheinlich auf etwas unter 2 Mrd. Euro belaufen wird. Bei den Renditen ist im Jahresverlauf von weiteren leichten Rückgängen auszugehen. Im Bürosegment lag die Spitzenrendite zum Ende des 1. Halbjahrs bei 4,1 % und eine weitere Renditekompression um 10 Basispunkte ist wahrscheinlich. Bei der Nettoanfangsrendite für Spitzenbüroobjekte in B-Lagen ist ein noch stärkerer Rückgang bis zum Jahresende zu erwarten.
H1-2015 | H1-2014 | Veränderung | |
---|---|---|---|
Büro | €330 Mio. | €835 Mio. | - 60 % |
Einzelhandel (inkl. Geschäftshäuser) | €210 Mio. | €315 Mio. | - 33 % |
Logistik / Industrie | €54 Mio. | €5 Mio. | + 945 % |
Entwicklungsgrundstücke | €40 Mio. | €11 Mio. | + 274 % |
Hotel | €11 Mio. | €42 Mio. | - 74 % |
Sonstige | €48 Mio. | €13 Mio. | + 277 % |
Summe | €694 Mio. | €1.221 Mio. | - 43 % |