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Landeshauptstadt Düsseldorf: Wehrhahn-Linie: Schienen sind vollständig verlegt

| Fahrdraht fast komplett gespannt/Im Mai starten die ersten Testfahrten

Der Bau der Wehrhahn-Linie nähert sich mit großen Schritten der Vollendung. Am 20. Februar 2016 wird die neue U-Bahn-Verbindung vom Wehrhahn in Richtung Bilk eröffnet. Verkehrsdezernent Dr. Stephan Keller: "Mit der Fertigstellung und vorläufigen Abnahme des gesamten 3,4 Kilometer langen Gleiskörpers der Wehrhahn-Linie Anfang April und dem Abschluss der Montage des Fahrdrahtes Ende dieses Monates sind termingerecht weitere Meilensteine des Projektes erreicht."

Premierenfahrt durch die U-Bahn-Röhre

Premierenfahrt durch die U-Bahn-Röhre

In der Röhre der Wehrhahn-Linie sind die Schienen vollständig fertig verlegt und auch der Fahrtdraht der Oberleitung nahezu komplett montiert. Bei einer Premierenfahrt über die 3,4 Kilometer lange unterirdische Strecke von Bilk bis zum Wehrhahn auf einem mit Sitzen ausgestatteten Bauwagen konnten sich Düsseldorfer Journalisten am Mittwoch, 15. April 2015, von den riesigen Fortschritten beim Bau der neuen U-Bahn-Strecke überzeugen. Verkehrsdezernent Dr. Stephan Keller: "Der für den 20. Februar 2016 vorgesehenen Eröffnung steht nach menschlichem Ermessen nichts mehr im Weg."
(4 Bilder, Fotograf: Ingo Lammert)

Nach der Verlegung der Gleise auch im zentralen Bereich des U-Bahnhofes Heinrich-Heine-Allee sowie der Fertigstellung des Fahrdrahtes und der Stromeinspeisung können im Mai die ersten Testfahrten beginnen. Hierbei werden insbesondere die neue Zugsicherung und weitere Komponenten des betrieblichen Ausbaues geprüft und für die Abnahme vorbereitet.

Im Anschluss an die fachtechnischen Prüfung und Abnahme der Zugsicherung im Juli folgt der Systemtest der Gesamtstrecke, so dass im Oktober nach der "vorläufigen Inbetriebnahme" der Probe- und Ausbildungsbetrieb der Rheinbahn - wie geplant - beginnen kann. Parallel laufen die Arbeiten des architektonisch/künstlerischen Ausbaues auf vollen Touren. Bei einem Fertigstellungsgrad von etwa 70 Prozent ist das Ziel, an den ersten drei Adventssamstagen jeweils einzelne U-Bahnhöfe vor der Inbetriebnahme zur Besichtigung freizugeben, voll im Blick.

Premierenfahrt durch die U-Bahn-Röhre
Premierenfahrt durch die U-Bahn-Röhre.

Von den Rampen in Bilk und am Wehrhahn erfüllten die verlegten Gleise in den zurückliegenden Monaten eine wichtige Funktion beim Materialtransport. Auf diesem Weg wurden durch den Tunnel die Teile für den architektonisch/künstlerischen und den betriebstechnischen Ausbau angeliefert. Dies hat seinen Grund darin, dass im Umfeld der Bahnhöfe nur in geringem Umfang Lagerflächen zur Verfügung standen und die Transporte in der Innenstadt reduziert werden sollten.

Daten und Fakten zur Wehrhahn-Linie

 

Erster Spatenstich 28. November 2007
Baubeginn in großem Stil Frühjahr 2008
Inbetriebnahme 20. Februar 2016
Künftige Linien U 71, U 72, U 73 und U 83
Länge 3,4 Kilometer
Kosten 843,6 Millionen Euro,
getragen von der Landeshauptstadt Düsseldorf, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik Deutschland
Eingebaute Stahlmengen 22.000 Tonnen
Eingebaute Betonmengen 240.000 Kubikmeter

Premierenfahrt durch die U-Bahn-Röhre
Premierenfahrt durch die U-Bahn-Röhre.

 

Erste öffentliche Besichtigung der neuen Bahnhöfe

  • Samstag, 28. November
  • Samstag. 5. Dezember
  • Samstag, 12. Dezember

 

Bahnhöfe

  • Oberirdisch:
    • Wehrhahn S-Bahnhof und
    • Bilk S-Bahnhof
  • Unterirdisch:
    • Pempelforter Straße,
    • Schadowstraße,
    • Heinrich-Heine-Allee,
    • Benrather Straße,
    • Graf-Adolf-Platz und
    • Kirchplatz
Länge der Bahnsteige 90 Meter
Höhe der Bahnsteige (Niederflurfahrzeuge im Einsatz) 25 Zentimeter
Zahl der Rolltreppen 59
Zahl der Aufzüge 13
Ausbau Bahnhöfe Der Fertigstellungsgrad des architektonisch / künstlerischen sowie des betriebstechnischen Ausbaues liegt bei etwa 70 Prozent
Länge Gleise im Schotterbett 6.500 Meter
Länge Gleise als feste Fahrbahn 330 Meter
Länge der eingebauten Fahrdrähte 7.000 Meter
Länge der verlegten Kabel 500 Kilometer
Künstlerische Gestaltung der Bahnhöfe
Heike Klussmann "Raumtiefe", Pempelforter Straße, sowie Entwicklung des Kontinuums
Ursula Damm "Interaktive Installation", Schadowstraße
Ralf Brög "Drei Modellräume", Heinrich-Heine-Allee
Thomas Stricker "Himmel oben - Himmel unten", Benrather Straße
Manuel Franke "Achat", Graf-Adolf-Platz
Enne Haehnle "Spur X", Kirchplatz
Zahl der eingebauten Platten für das "Kontinuum" rund 8.000
Schildvortrieb
Startschacht Bilk bis Benrather Straße 1.310 Meter
Corneliusplatz - Am Wehrhahn 959 Meter
Ringdurchmesser innen 8,30 Meter
Ringdurchmesser außen 9,20 Meter
Durchmesser Tunnelvortriebsmaschine 9,50 Meter
benötigte Zahl von Tübbings 12.144
benötigte Ringe für beide Vortriebe 1.520 Ringe (12.144 Tübbings)
Tübbingbreite 1,50 Meter
Tübbingdicke 0,45 Meter
Tübbinglänge 4,00 Meter
Gewicht eines Tübbings 6,5 Tonnen
Ringteilung 7 + 1 Tübbing
Gewicht eines Ringes 46 Tonnen

 

Vereisung

Das Tunnelbauwerk Bahnhof Heinrich-Heine-Allee wurde nach einem besonderen Lösungsvorschlag der ausführenden Arbeitsgemeinschaft gebaut. Das Bauwerk unterhalb des Kaufhofes wurde in rein bergmännischer Bauweise im Schutze eines Vereisungskörpers hergestellt. Der gefrorene Boden wurde durch Gefrieraggregate mit einer Kälteleistung von zusammen rund 1.200 Kilowatt erstellt. Als Kälteträger wurde eine 30-prozentige wässrige Salzlösung (Sole) mit einer Temperatur von -35 Grad durch Gefrierrohre im Erdreich und das Rohrleitungssystem gepumpt.

Der Frostkörper hatte dabei doppelte Funktion: Bodenstabilisierung für den bergmännischen Vortrieb und gleichzeitig Dichtkörper gegen das anstehende Grundwasser. Mit 75 Meter langen und insgesamt 120 horizontalen Gefrierrohren wurde der aufzufahrende Tunnel umhüllt und ein zylinderförmiger Dichtkörper aufgefroren. Nach dem Einbau der Gefrierrohre in die Horizontalbohrungen wurde in einer etwa 60-tägigen Aufgefrierphase der zylinderförmige, rund 2,5 Meter dicken Frostkörper für den Mittelstollen angelegt.

 

Leitungsverlegungen

Im Stadtgefüge einer Großstadt gibt es große Mengen unterirdisch verlaufender Leitungen: Strom, Wasser, Gas, Fernwärme, Trassen unterschiedlichster Kommunikationsgesellschaften und auch Kanäle. Für den U-Bahn-Bau und die dazu gehörenden Bahnhöfe mussten ungezählte Leitungen verlegt werden. Insgesamt ein großer Teil der Arbeit an der Strecke überhaupt.

 

Schlitzwände

Schlitzwände rund um die Bahnhöfe und die Startschächte der Tunnelbohrmaschine ragen bis zu 35 Meter tief in das Erdreich. Entlang dieser "Schlitzwände" schachteten Bagger und Bauarbeiter die Gruben weiter aus. Die Schlitzwände übernahmen dabei eine wichtige Schutzfunktion: Sie verhinderten, dass Erde in den unterirdischen Bau nachrutschen konnte, und dichteten dabei auch gegen das Grundwasser ab.

 

Mitarbeiterzahl auf der Baustelle
während der Bauzeit insgesamt im Einsatz
im erweiterten Rohbau 950 Mitarbeiter
im Ausbau (bisher) 1.850 Mitarbeiter
Projektleitung, Planung, Bauoberleitung, Gutachter, Bauüberwachung 350 Mitarbeiter
Insgesamt 3.150 Mitarbeiter

Kontakt

Landeshauptstadt Düsseldorf
Stephanie Kranen
Burgplatz 1
40200 Düsseldorf

Telefon +49 (0)211 - 8995504