Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf hat die Verwaltung beauftragt, die Planung für einen Neubau des Technischen Rathauses an anderer zentraler Stelle im Stadtgebiet aufzunehmen. Hierzu sollten unter anderem eine Standortanalyse, ein Realisierungskonzept und ein Nachnutzungskonzept erstellt werden. Die vorliegenden Ergebnisse werden jetzt den zuständigen Ausschüssen sowie dem Rat im Rahmen einer Beschlussvorlage zur Standortentscheidung und der weiteren Realisierung vorgelegt. Empfohlen werden dabei die Grundstücke Moskauer Straße 23 und Auf'm Tetelberg. Derzeit hat das Technische Rathaus seinen Sitz Auf'm Hennekamp/ Brinkmannstraße.
"Der Auftrag des Rates stellt eine große Herausforderung und Chance dar, einen ökologisch und ökonomisch anspruchsvollen Neubau für rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter planen und umsetzen zu können. Wir planen ein modernes, bürger- und mitarbeiterfreundliches Gebäude in zentraler Lage der Landeshauptstadt. Wir haben neue Büroraumkonzepte und Arbeitsmodelle, die mit dem Neubau realisiert werden und sich positiv für Bürger und Beschäftigte auswirken", erklärte Oberbürgermeister Thomas Geisel.
Die zunehmende Digitalisierung und Einführung der elektronischen Akte (E-Akte) ermöglichen neue Arbeitsweisen, die es durch neue Formen der Mitarbeiterführung und räumliche Strukturen zu fördern gilt. Fachkräftemangel, demographischer Wandel und Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt erfordern auch die stetige Modernisierung der Verwaltung, attraktivere Arbeitsbedingungen und zeitgemäße Arbeitsformen in einem entsprechend angepassten Arbeitsumfeld anzubieten.
Daher stellte sich die Frage nach einem zukunftsfähigen Büroraumkonzept, das den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern optimale Voraussetzungen für ihre Arbeit bietet. Die Flexibilisierung von Arbeitszeiten, die Möglichkeit der mobilen Tätigkeit, betriebsbedingte Abwesenheiten, aber auch Urlaub und Elternzeit bieten Spielräume zur Flächenoptimierung. Auf diese Weise können – bei Einführung einer Desk-Sharing-Quote für Beschäftigte – unterschiedliche Arbeitsumgebungen konzipiert und angeboten werden.
Zwei geeignete Grundstücke stehen zur Wahl
Gesucht wurde ein neuer Standort für den Verwaltungsneubau im Stadtzentrum beziehungsweise in den zentralen Stadtbezirken, der für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für die Bürgerinnen und Bürger gut erreichbar ist und die grundsätzlichen bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung des erforderlichen Raum- und Funktionsprogramms erfüllt. Mit der Moskauer Straße 23 und mit dem Grundstück Auf’m Tetelberg hat die Stadt zwei geeignete und weitgehend in ihrem Eigentum stehende Standorte identifiziert. Hierbei wurden verschiedenste Aspekte wie die baulichen Möglichkeiten und Besonderheiten der Grundstücke, die verkehrliche Situation und die Zeitschiene der Bauleitplanung betrachtet sowie die Kosten zusammengestellt. Im Weiteren konnten auf dieser Basis die beiden Standorte mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen gegenübergestellt und seitens der Verwaltung eine Standortempfehlung für die Moskauer Straße 23 ausgesprochen werden.
"Der Neubau selbst soll neben den funktionalen Anforderungen auch besondere Ansprüche an die Architektur, die städtebauliche Einbindung sowie Ziele der Nachhaltigkeit erfüllen. Hier wird auf Qualität gesetzt", erklärte Stadtkämmerin Dorothée Schneider. Daher wird ein Realisierungskonzept für das neue Technische Verwaltungsgebäude (TVG) vorgeschlagen, in dem die gesammelten Erfahrungen und Kompetenzen der Verwaltung und des städtischen Tochterunternehmens Immobilien Projekt Management GmbH (IPM) optimal gebündelt werden. Die Leitung der kommenden Projektphasen - ein Architektenwettbewerb, die weitere Planung und Umsetzung - soll dabei der IPM federführend übertragen werden.
Attraktive Arbeitsbedingungen und Betriebskindertagesstätte
Bei den weiteren Planungen soll neben zeitgemäßen und attraktiven Arbeitsbedingungen auch die Einrichtung einer sechsgruppigen Betriebskindertagesstätte berücksichtigt werden. Im Kontext mit dem neuen TVG-Büroraumkonzept und der verwaltungsweit projektierten Einführung der E-Akte ist gesamtstädtisch zudem auch der weitere Umgang mit den Papier-Akten zu betrachten. Hierzu wird die Einrichtung eines Zentralen Aktendepots vorgeschlagen. Der Altstandort Auf’m Hennekamp/Brinckmannstraße bietet ein Nachnutzungspotential als urbanes Gebiet, in dem Büro- und Wohnbauflächen neu angesiedelt werden können und dessen Vermarktung einen Anteil zur Neubaufinanzierung des TVG leisten wird.
Der Neubau des Technischen Rathauses, in dem rund 20 Prozent aller Beschäftigten der Landeshauptstadt Düsseldorf arbeiten werden, bedeutet nicht allein die Verlagerung von Ämtern an einen anderen Standort. Es ist vielmehr ein mehrdimensionaler Veränderungsprozess, in dem sich die Verwaltung für die Zukunft aufstellt, den Digitalisierungsprozess vorantreibt, neue Arbeitsmodelle erprobt und den Bürgerinnen und Bürgern optimale Serviceleistungen anbietet.
Im nächsten Schritt will die Stadt mit der Vorbereitung eines Architekten- und Ingenieurwettbewerbes unter Einbindung der IPM beginnen sowie den Change-Prozess für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im TVG starten. Der Beschluss zur Auslobung des Architekten- und Ingenieurwettbewerbes wird für Ende 2020 angestrebt.