In den ersten drei Quartalen 2017 wurden bundesweit 39,5 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien investiert. Die Rallye des ersten Halbjahrs hat sich auch im dritten Quartal dynamisch fortgesetzt. Das bereits außergewöhnliche Vorjahresergebnis wurde noch einmal um knapp 20 % übertroffen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Zweitbestes Ergebnis aller Zeiten
- Mit 28 Milliarden Euro neues Rekordergebnis bei Einzeldeals
- Auch Portfolioumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gestiegen
- Ausländeranteil geht in Richtung 50 %
- Büroobjekte klar in Führung
- Logistik- und Hotelinvestments mit neuen Allzeithochs
- Fulminantes Schlussquartal in Sicht
„Die deutschen Investmentmärkte zeigen sich bislang unbeeindruckt von potenziellen Störfeuern wie politischen Entwicklungen oder internationalen Krisenherden“, erläutert Piotr Bienkowski, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. „Im Gegenteil, das Investoreninteresse ist weiterhin sehr hoch und vor allem stabil, was auch dadurch unterstrichen wird, dass in allen drei Quartalen des laufenden Jahres ein Transaktionsvolumen in vergleichbarer Größenordnung erfasst wurde. Nur 2007 wurde in den ersten neun Monaten ein noch besseres Ergebnis erzielt. Bemerkenswert ist auch, dass alle Marktsegmente und Nutzungsarten von der dynamischen Entwicklung profitieren – ein Zeichen dafür, wie positiv und stabil die deutsche Wirtschaft insgesamt von den Anlegern eingeschätzt wird. Nutzermärkte im Rekordmodus, sei es im Büro- oder Logistiksegment, ein überaus stabiler Konsum und kontinuierlich wachsende Übernachtungszahlen bilden die Rahmenbedingungen für attraktive Investments. Neben der Sicherheit und Stabilität Deutschlands stellen zunehmend auch die absehbaren Mietsteigerungspotenziale einen wesentlichen Grund für das starke Engagement der Investoren dar.“
Fortgesetzt hat sich auch die umfangreiche Beteiligung ausländischer Investoren am Marktgeschehen. Ihr Anteil am gesamten Investmentumsatz hat mit aktuell 47 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum wieder deutlich zugelegt. Traditionell sind ausländische Käufer vor allem im Portfoliosegment (Anteil: 64 %) besonders aktiv. Aber auch bei Einzelverkäufen kommen sie auf einen Umsatzanteil von gut 39 %.
In Einzelobjekte wurden 71 % des Gesamtvolumens beziehungsweise 28 Milliarden Euro investiert und damit nicht nur soviel wie noch nie in den ersten drei Quartalen eines Jahres, sondern auch bereits deutlich mehr als beispielsweise im gesamten Jahr 2007. Bei Paketverkäufen beläuft sich der Anstieg gegenüber 2016 auf 26 %. Mit einem Transaktionsvolumen von rund 11,5 Milliarden Euro tragen sie 29 % zum Gesamtergebnis bei.
Investor´s Darling bleiben Büroobjekte, die 42,5 % (16,79 Mrd. €) zum Resultat beisteuern. Lediglich 2007 wurde aufgrund großer Portfoliotransaktionen mehr in dieser Assetklasse umgesetzt. Auf Platz zwei folgen Einzelhandelsimmobilien mit einem Anteil von knapp 22 % (8,52 Milliarden Euro) und einem im Vergleich zum Vorjahr stabilen Umsatz. In diesem Segment ist das Marktgeschehen nach wie vor von einem spürbar zu geringen Angebot geprägt. Ein neuer Rekord wurde mit Logistikimmobilien aufgestellt, deren Beitrag am Gesamtumsatz sich auf rund 17 % (6,67 Mrd. €) beläuft. Das bisher beste Ergebnis aus dem Jahr 2014 wurde dabei mehr als verdoppelt. Verantwortlich hierfür sind mehrere große Portfoliotransaktionen wie der Verkauf von Logicor, der Logistikplattform von Blackstone, der Erwerb des deutschen Hansteen Portfolios durch ein Joint Venture aus Blackstone und M7 oder die Übernahme von Geneba Properties durch Frasers Centrepoint (FCL) aus Singapur. Von Rekord zu Rekord eilen auch Hotel-Investments, die mit einem Anteil von knapp 8 % (3,07 Mrd. €) Platz vier belegen und ihr bislang bestes Ergebnis aus dem Vorjahr abermals leicht steigern konnten.
„Zur erneuten Umsatzsteigerung haben auch die großen deutschen Standorte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München) wesentlich beigetragen, die mit 19,58 Milliarden Euro ihr Vorjahresergebnis um 22 % überboten haben. Knapp die Hälfte des bundesweiten Transaktionsvolumens wurde damit in den Metropolen umgesetzt. Mit Ausnahme von Hamburg, wo aufgrund eines zu geringen Angebots an großvolumigen Objekten ein Rückgang um 30 % auf 2,17 Milliarden Euro registriert wurde, konnten alle Städte ihr Ergebnis deutlich verbessern“, betont Sven Stricker, Geschäftsführer und Head of Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH. Unangefochtener Spitzenreiter ist Berlin, wo mit einem Investitionsvolumen von 5,99 Milliarden Euro (+62 %) ein neuer Rekord aufgestellt wurde.
Ausschlaggebend hierfür ist insbesondere eine Vielzahl großvolumiger Verkäufe. Bislang wurden 13 Deals im dreistelligen Millionenbereich erfasst, deren Investmentvolumen sich insgesamt auf über 3,6 Milliarden Euro beläuft. Zu nennen ist hier insbesondere der von BNP Paribas Real Estate vermittelte Verkauf des Sony-Center für rund 1,1 Milliarden Euro. Das Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten Platz bleibt weiter spannend. Ende des dritten Quartals hat München sich diese Position mit einem Umsatz von 4,04 Milliarden Euro (+26 %) zurückerobert und Frankfurt mit 3,81 Milliarden Euro (+19 %) auf Rang drei verwiesen. Mit einem Ergebnis von 1,94 Milliarden Euro (+28 %) hat Düsseldorf bereits Ende des dritten Quartals fast die
2-Milliarden-€-Schwelle geknackt. Ein außergewöhnlich gutes Resultat konnte auch in Köln registriert werden, wo das Transaktionsvolumen um 22 % auf 1,63 Milliarden Euro und damit auf eine neue Bestmarke angezogen hat.
Wie groß das Investoreninteresse nach wie vor ist, zeigt sich auch an der Preisentwicklung. In allen großen Städten haben die Spitzenrenditen für Büroobjekte noch einmal nachgegeben. Im Durchschnitt der Big-Six-Standorte beläuft sich der Rückgang im dritten Quartal auf 16 Basispunkte. Den niedrigsten Wert weist mit 3,00 % weiterhin die Hauptstadt auf, gefolgt von München mit 3,10 %. Den dritten Platz teilen sich Hamburg und Frankfurt mit 3,20 %. Vor allem in der Mainmetropole haben die Preise noch einmal spürbar zugelegt. Die Tatsache, dass Frankfurt bei der zukünftigen Flächennachfrage voraussichtlich umfangreich vom Brexit profitieren wird, macht Investitionen in den Frankfurter Büromarkt noch interessanter als ohnehin schon. In Düsseldorf und Köln ist die Spitzenrendite ebenfalls weiter gesunken und notiert aktuell bei 3,70 %.
„Auch im Schlussquartal des Jahres wird sich die Rallye fortsetzen. Eine ganze Reihe großer Transaktionen, sowohl bei Einzel- als auch bei Paketverkäufen, befindet sich bereits in abschließenden Verhandlungen. Berücksichtigt man weiterhin, dass sich die Konjunktur und der Arbeitsmarkt weiter sehr positiv entwickeln – die Prognosen für das BIP-Wachstum sowohl für 2017 als auch für die Folgejahre wurden gerade noch einmal nach oben korrigiert – wird das Marktgeschehen auch über das Jahresende hinaus sehr lebhaft bleiben. Deutschland bleibt weiterhin der präferierte europäische Investitionsstandort, gerade auch für ausländische Anleger. Der Wettbewerb bleibt also hoch, sodass viel dafür spricht, dass im Laufe des Jahres die 3-%-Rendite-Schwelle noch unterschritten werden könnte. Für das Gesamtjahr erwarten wir ein Investitionsvolumen zwischen 55 und 60 Milliarden Euro. Eventuell könnte sogar der Rekord aus 2007 wackeln“, fasst Piotr Bienkowski die Aussichten zusammen.
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