Frankfurt am Main, 2. Juli 2015 – Im ersten Halbjahr 2015 wurden bundesweit gut 24,3 Mrd. € in Gewerbeimmobilien angelegt und damit fast 41 % mehr als im bereits sehr guten Vorjahr. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), bundesweit führender Immobilienberater. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Mit 24,3 Mrd. € wurde das zweitbeste Ergebnis erzielt und gleichzeitig das höchste Eigenkapitalvolumen aller Zeiten investiert
- 14,8 Mrd. € bedeuten neuen Rekordumsatz bei Einzeldeals
- Einzelhandelsimmobilien knapp vor Büroobjekten
- Gut die Hälfte des Umsatzes entfällt auf die Big-Six-Standorte
- Ausländische Investoren tragen über 50 % zum Ergebnis bei
- Yield Compression hält an
„Die Rekordstimmung auf den deutschen Investmentmärkten setzt sich nicht nur fort, sondern gewinnt sogar noch an Schwung. Mit einem Transaktionsvolumen von gut 24,3 Mrd. € wurde nicht nur das bereits herausragende Vorjahresergebnis um fast 41 % übertroffen, sondern auch das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten erzielt“, erläutert Piotr Bienkowski, Vorsitzender der Geschäftsführung von BNP Paribas Real Estate Deutschland. Lediglich 2007 fiel der Halbjahresumsatz noch höher aus (28 Mrd. €). „Gleichzeitig wurde noch nie soviel Eigenkapital in einem Halbjahr investiert. Welchen Stellenwert dieses Resultat im langfristigen Vergleich hat, zeigt sich daran, dass nur bezogen auf Einzeldeals sogar ein neues Allzeithoch aufgestellt wurde, das rund 25 % höher ausfällt als der Vergleichswert von 2007.“
Insgesamt wurden gut 14,8 Mrd. € in Einzelobjekte investiert, womit der Vorjahreswert um gut ein Drittel gesteigert wurde. Der zehnjährige Durchschnitt wurde sogar um zwei Drittel übertroffen. Bezogen auf das gesamte Transaktionsvolumen zeichnen Einzeldeals damit für rund 61 % des Umsatzes verantwortlich.
Auch Portfoliotransaktionen konnten ihr Volumen um knapp 52 % steigern und tragen gut 9,5 Mrd. € zum Ergebnis bei. Dies ist der drittbeste jemals registrierte Umsatz im ersten Halbjahr. Im Fokus standen dabei in erster Linie große Retail-Pakete, auf die rund zwei Drittel des Resultats entfallen. Zu nennen sind hier unter anderem der Verkauf des Großteils der Kaufhof-Immobilien, die Übernahme von Corio durch Klépierre oder der Erwerb von mfi-Anteilen durch den Canada Pension Plan. Aber auch große Büroportfolios wie das Odin-Paket waren gefragt und trugen umfangreich zum Umsatz bei.
Der Anteil ausländischer Investoren liegt weiterhin auf hohem Niveau und hat gegenüber dem Auftaktquartal noch einmal leicht auf jetzt gut 55 % zugenommen. Im Portfoliosegment tragen sie, vor allem aufgrund der großen Retail-Transaktionen, sogar fast 85 % zum Ergebnis bei. Bei den Einzeldeals liegt ihr Anteil immerhin noch bei über 36 %.
Hinsichtlich der Assetklassen liefern sich Büro- und Einzelhandelsimmobilien nach wie vor ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das Retail-Objekte zum Halbjahr mit einem Anteil von gut 40 % (9,8 Mrd. €) knapp für sich entschieden – dafür sind vor allem die Paketverkäufe verantwortlich. Bürohäuser, die mit gut 38 % (9,3 Mrd. €) Rang zwei belegen, haben dagegen bei Einzeltransaktionen klar dominiert und kommen hier auf einen Umsatz von 7,95 Mrd. €, was einem Anteil von fast 54 % entspricht. Vor allem großvolumige Hochhausverkäufe im dreistelligen Millionenbereich, wie der Eurotower oder das Trianon in Frankfurt, haben dazu beigetragen. Aufgrund des weiterhin begrenzten Angebots liegen Logistikdeals mit rund 1,6 Mrd. € zwar deutlich unter dem Vorjahresergebnis, erzielen aber trotzdem das zweitbeste jemals registrierte Resultat und kommen auf einen Umsatzanteil von gut 6,5 %. Hotelverkäufe tragen rund 6 % (1,5 Mrd. €) zum Ergebnis bei und bleiben knapp unter dem Rekordwert des vergangenen Jahres.
„Im Fokus der Anleger standen erneut vor allem die großen deutschen Standorte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, auf die gut die Hälfte des Transaktionsvolumens entfällt. Mit gut 12,6 Mrd. € konnte das schon sehr gute Vorjahresergebnis noch einmal um knapp zwei Drittel gesteigert werden. Mit Ausnahme von Düsseldorf, wo mit 913 Mrd. € ein Rückgang um 19 % zu verzeichnen war, konnten alle Städte spürbar zulegen“, betont Sven Stricker, Geschäftsführer und Head of Investment deri BNP Paribas Real Estate GmbH. An die Spitze gesetzt hat sich Berlin mit 3,1 Mrd. € (+127 %), wovon gut ein Drittel auf anteilig eingerechnete Portfolioverkäufe entfällt. Deutlich zulegen konnten auch Frankfurt, das mit 3 Mrd. € (+96 %) Platz zwei belegt, gefolgt von München mit knapp 2,9 Mrd. € (+57 %) auf dem dritten Platz. Nur bezogen auf Einzeltransaktionen führen diese beiden Standorte die Rangliste mit 2,7 Mrd. € (Frankfurt) und 2,6 Mrd. € (München) sogar klar an. Mit gut 12 % fiel der Anstieg in Hamburg (knapp 1,84 Mrd. €) dagegen fast bescheiden aus. Trotzdem stellt dies das zweitbeste Halbjahresresultat aller Zeiten dar. In Köln, wo 868 Mio. € umgesetzt wurden, hat sich das Ergebnis um stolze 267 % erhöht. Der Portfolioanteil beläuft sich hier auf fast 40 %.
„Vor dem Hintergrund der Nachfrage und dem starken Wettbewerb der Investoren ist es nicht verwunderlich, dass die Yield Compression anhält, was sich in allen Assetklassen auch im zweiten Quartal 2015 beobachten ließ“, ergänzt Sven Stricker. An fast allen Standorten war ein leichter Rückgang der Spitzenrenditen für Büroobjekte festzustellen. Am teuersten ist unverändert München mit einer Netto-Anfangsrendite von 4,00 %. Auf den zweiten Platz geschoben hat sich die Hauptstadt Berlin mit 4,25 %, die bei Investoren immer höher im Kurs steht. Den dritten Rang teilen sich Frankfurt und Hamburg mit jeweils 4,30 %. Aber auch in Düsseldorf (4,50 %) und Köln (4,60 %) setzte sich der Renditerückgang fort. Am deutlichsten unter Druck standen die Spitzenrenditen allerdings im Logistikbereich, wo im Mittel der Top-Standorte mittlerweile 5,60 % anzusetzen sind.
Perspektiven
„Auch für das zweite Halbjahr zeichnet sich ab, dass die Rallye der Investmentmärkte weitergehen wird. Neben vielen Einzelobjekten, die sich bereits in der Vermarktung befinden, wird sich das Transaktionsvolumen vor allem im Portfoliosegment, in dem mehrere Großpakete bereits am Markt sind oder kurz vor Vermarktungsstart stehen, weiter auf sehr hohem Niveau bewegen. Bei der Nachfrage sowohl in- als auch ausländischer Anleger ist kein Rückgang zu erkennen. Vor diesem Hintergrund dürfte auch die Yield Compression noch nicht vollständig abgeschlossen sein. Auch ein spürbares Störfeuer durch externe Einflüsse, insbesondere einen möglichen Grexit, erscheint eher unwahrscheinlich, da dieses Szenario bei den Marktteilnehmern größtenteils bereits eingepreist ist. Für das Gesamtjahr gehen wird deshalb von einem Transaktionsvolumen zwischen 45 und 50 Mrd. € aus“, fasst Piotr Bienkowski die Aussichten zusammen.
<link fileadmin media presse kennzahlen_investmentmarkt_d_objektart_q2_2015.pdf _blank download>Gewerbliche Investments 1. Halbjahr 2014 und 2015 im Überblick
<link fileadmin media presse kennzahlen_investmentmarkt_d_q2_2015.pdf _blank download>Investmentmärkte 1. Halbjahr 2014 und 2015 im Überblick
Alle Pressemitteilungen finden Sie auch auf unserer Homepage www.realestate.bnpparibas.de
Pressekontakt:
Chantal Schaum
Telefon: +49 (0)69 298 99-948
Mobil: +49 (0)174 903 85 77
chantal.schaumbnpparibas.com
Jessica Schnabel
Telefon: +49 (0)69 298 99-946
jessica.schnabelbnpparibas.com
Melanie Engel
Telefon: +49 (0)40-348 48-443
Mobil: +49 (0)151-117 615 50
melanie.engelbnpparibas.com
Über BNP Paribas Real Estate
BNP Paribas Real Estate ist ein führender internationaler Immobiliendienstleister, der seinen Kunden in mehr als 180 Büros umfassende Leistungen in allen Phasen des Immobilienzyklus bietet: Transaction, Consulting, Valuation, Property Management, Investment Management und Property Development. Das Unternehmen ist in 37 Ländern präsent und liefert mit 3.800 Mitarbeitern in 16 Ländern sowie 3.000 Beschäftigen der Kooperationspartner in weiteren 21 Ländern lokalen Service. BNP Paribas Real Estate ist eine Tochtergesellschaft des Finanzdienstleisters BNP Paribas. Weitere Informationen: http://www.realestate.bnpparibas.com
Über BNP Paribas in Deutschland
BNP Paribas ist eine global tätige Bank mit vier Heimatmärkten in Europa – Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg. Weltweit ist sie mit 185.000 Mitarbeitern in 75 Ländern vertreten. In Deutschland ist die BNP Paribas Gruppe seit 1947 aktiv und hat sich mit 13 Gesellschaften erfolgreich am Markt positioniert. Privatkunden, Unternehmen und institutionelle Kunden werden von rund 4.700 Mitarbeitern bundesweit an 19 Standorten betreut. Das breit aufgestellte Produkt- und Dienstleistungsangebot von BNP Paribas entspricht nahezu dem einer Universalbank.